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Die Deutschen Hochschulmeisterschaften im Judo fanden in diesem Jahr vom 07.12. - 08.12.2024 in Duisburg statt. Unser Mixed Team holte sich den Titel im Finale. Auch im Einzel holten Emil Hennebach und Yara Slamberger Medaillenplätze in ihrer Gewichtsklasse. Starke Leistungen aus Leipzig.

Vom 07.12. - 08.12.2024 fanden die deutschen Hochschulmeisterschaften im Judo in Duisburg statt. In diesem Jahr war eine Rekordteilnehmerzahl von über 400 Athlet*innen und 21 Mannschaften zu verzeichnen, darunter einer großen Delegation der Universität Leipzig. Die Erwartungen an die Leipziger Mannschaft waren nicht nur auf Grund der Vorleistungen groß – letztes Jahr konnte sie hier bereits die Silbermedaille erkämpfen und dieses Jahr zudem noch den 5. Platz auf der europäischen Hochschulmeisterschaften – sondern vor allem auch auf Grund der hervorragenden Einzelleistungen der Athlet*innen am Samstag. 

Gold und Silber in Einzelkämpfen

Bundesligakämpferin Yara Slamberger konnte sich am Samstag, in der Gewichtsklasse -52Kg, nach zwei dominanten und schnellen Siegen den Einzug ins Finale sichern und musste sich hier nur der Nationalkaderathletin Chiara Serra geschlagen geben. Emil Hennebach, ebenfalls Bundesligakämpfer beim JCL konnte sich, konnte sich in dem riesigen Teilnehmerfeld der Gewichtsklasse -81Kg (66 TN) mit sagenhaften sieben Siegen durchsetzen und die Goldmedaille erringen. Dabei schlug er unter anderem den aktuellen Bronzemedaillengewinner der deutschen Meisterschaft, Gerrit Noak, und den 5. – platzierten Andreas Höhl.

Gold beim Mixed Team Wettkampf und Qualifikation zu den European Games 2025
Am darauffolgenden Tag, mit den Kämpfen des Vortages in den Knochen, stand für die Leipziger der Mixed-Team Wettbewerb der DHM an. Die Wettbewerbe wurden dabei in den drei weiblichen Gewichtsklassen; -57, -70 und +70Kg ausgetragen, sowie in den männlichen Gewichtsklassen; -73, -90 und +90Kg. Die beiden Finalisten, qualifizieren sich dabei für die EM 2025 in Warschau. 

Als erstes stand die Begegnung gegen Köln 2 auf dem Programm, ein Vorgeschmack auf das antizipierte Finale gegen die Letztjahressieger Köln 1. Hier konnten Jurek Gragert, Emilie Schulz, Daniel Reimer und Mia Holz sich durchsetzen, womit die Begegnung vorzeitig mit 4:0 für die Uni Leipzig entschieden wurde. 

Im zweiten Kampf ging es gegen die Hochschule aus Bonn, die zwar nur in vier Gewichtsklassen Kämpfer*innen am Start hatte, dafür aber sehr hochkarätige. Nach einer Auftaktsniederlage von Jurek im Schwergewicht konnten Tristan Kuhlmann (-73 Kg), Yara Slamberger (-57 Kg), Emil Hennebach (-90 Kg) und Helene Foede (-70 Kg) ihre Kämpfe gewinnen und somit war auch der zweite Kampf vorzeitig 4:1 für Leipzig gewonnen. 

Vor dem Halbfinale lagen bereits viel Spannung und Nervosität in der Luft, den die nächsten Gegner, die Judoka der Uni Hannover, waren die Mitfavoriten auf den Titel. Yara Slamberger sorgte mit ihrem Sieg für einen guten Start in die Begegnung. Daniel Reimer (-73Kg) baute diesen Vorsprung gleich aus, mit einem tollen Sieg gegen den amtierenden deutschen Vizehochschulmeister Sebastian Hofäcker (-73 Kg). In einem knappen und intensiven Kampf gewann Maya Zippel (-70Kg) gegen die Italienerin Giulia Maestrini mit 3 Strafen, 3:0 und Matchball für Leipzig. Diesen verwandelte Emil Hennebach, in einer spannenden Neuauflage des Finales von Samstag gegen Gerrit Noack, mit einer technischen und strategischen Meisterleistung. Nun stand es fest: POLEN WIR KOMMEN!

Zitterndes Finale
Nach der kurzen, überschwänglichen Freude über die Qualifikation wurde es aber gleich wieder ernst. Denn das Finale gegen, die seit drei Jahren ungeschlagenen Kölner, stand ja noch aus. Anfangen durfte dieses Mal Daniel Reimer gegen den Bundeskaderathleten Florian Böcker. Beide wussten schon im Vorfeld, dieser Kampf könnte unter Umständen die ganze Begegnung entscheiden. Dementsprechend schenkten sich beide Judoka keinen Zentimeter auf der Matte und gingen in einem nervenaufreibenden Krimi an ihre körperlichen und mentalen Grenzen. Der super knappe und spannende Kampf sollte am Ende über 11 Minuten dauern, unterbrochen nur von zwei Sanipausen für den Leipziger Kämpfer. Letztendlich konnte Daniel jedoch eine Aktion seines Gegners für einen Konter nutzen und diesen Marathonkampf mit Waazari Wertung für die Uni Leipzig entscheiden.

Kampf - 70kg Damen

Im Anschluss musste Helene Foede (-70 Kg) gegen die starke Kölnerin Marie König antreten. Helene musste sich leider, nach einem starken und bis dahin von ihr dominierten Kampf, in einer unglücklichen Bodensituation geschlagen geben. Den nächsten Kampf konnte Emil Hennebach nach einer (zumindest für die Zuschauer) brenzligen Situation klar mit Ippon beenden – womit er an diesem Wochenende unfassbare 10 Kämpfe gewonnen hatte und es für Leipzig 2:1 stand. Die Führung sollte aber nicht lange bestehen bleiben, den Emelie Schulz musste sich im Schwergewicht der Nationalkaderathletin Eva Buddenkodde geschlagen geben. 

Kampf +90 kg Herren

Weiter ging es mit der +90Kg Gewichtsklasse, wieder durfte Jurek Gragert für die Leipziger auf die Matte. Das fühlte sich besonders stimmig an, da Jurek, der sonst schon immer als Organisator neben der Matte alles für sein Team gibt, dies nun auch auf der Matte beweisen konnte. Jurek und sein 30 Kilo schwererer Gegner waren in der regulären Kampfzeit absolut auf Augenhöhe, was auch bedeutete: Golden Score. Nach kurzer Zeit standen für beide Kämpfer 2 Strafen auf der Wertungsanzeige, was konkret bedeutet, keiner kann sich mehr einen Fehler leisten. Nach zwei weiteren, hochspannenden Minuten, in der das mitfiebernde Team mehrmals kurz vor der Ohnmacht stand, konnte Jurek seinem Gegner aus der Matte schieben und ihm somit die entscheidende dritte Strafe aufdrücken – 3:2 Führung für Leipzig. 

Vorfreude auf Rhine-Ruhr 2025 spürbar

Im sechsten und letzten Kampf war es wieder Yara Slamberger, die eine Gewichtsklasse höher, die Leipziger vertrat. Der Druck auf Ihr war besonders hoch, da sie wusste, gewinnt sie diesen Kampf ist das Team deutscher Meister, verliert sie Ihn, wird ein alles entscheidender Stichkampf ausgelost. Zuerst sah es nicht gut aus, denn Yara wurde bereits nach 10 Sekunden von ihrer Gegnerin Annika Böhm überraschend auf Waazari (halbe Wertung) geworfen. Nun hellwach und unter Druck, glich Yara beinahe sofort mit einer Waazari-Wertung ihrerseits aus und konnte den Kampf beinahe schon durch eine Festhaltetechnik beenden – in wortwörtlich letzter Sekunde gelang ihrer Gegnerin aber die Befreiung. Die Entscheidung lies aber nicht lange auf sich warten und kurze Zeit später gewann Yara den entscheidenden Kampf mit einer phänomenalen Kontertechnik. Das Team konnte sich nun nicht mehr halten, stürmte die Matte und feierte ausgiebig den Gewinn des deutschen Hochschulmeistertitels.

Alle Ergebnisse der DHM Judo 2024 gibt es hier


Ein besonderer Dank gilt auch dem Trainer und ehemaligem Leistungssportler Chris Lammers, der zwei Tage (und Nächte) lang die Judoka in jeder Situation hervorragend betreute. Genauso wichtig für den Sieg war auch die hervorragende Unterstützung von außerhalb der Matte durch die Mitglieder und Betreuerinnen des Teams die nicht zum Einsatz kamen. Hier geht ein großes Danke an Rudolf Janisch, der neben der Athletenfunktion, auch den Fahrer für hin und zurück machte (-73 Kg) und Swantje Kaiser. Vielen Dank auch an das Zentrum für Hochschulsport. welches die Meldungen und sowie Meldegebühren übernommen hat. 


Die Leipziger starten nun hochmotiviert ins neue Jahr und peilen eine Medaille bei der diesjährigen Europameisterschaft in Warschau an! Mit freundlicher Unterstützung vom Zentrum für Hochschulsport.

Wir wünschen viel Glück und Erfolg!